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Spanische Wirtschaft

Das Königreich Spanien trat 1986 der Europäischen Gemeinschaft bei und legte damit den Grundstein für einen lang anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung. Die Industrie wurde im Zuge dessen liberalisiert und modernisiert und es gingen daraus international agierende Unternehmen hervor. Was die Staatorganisation betrifft, so ist Spanien gemäß der Verfassung von 1978 ein sozialer und demokratischer Rechtsstaat mit einer parlamentarischen Monarchie. Dabei ist die Rolle der spanischen Krone in der Verfassung auf eine fast ausschließlich repräsentative Funktion beschränkt, einzig die Bestätigung von Gesetzen, die Ernennung und die Entlassung eines Regierungschefs obliegen dem König. Es sei noch gesagt, der Königstitel ist erblich und das oberste Gesetzgebungsorgan in Spanien ist das Parlament.

Die Währung – der Euro

Seit dem 1. Januar 2002 ist die offizielle Währung des Landes der Euro, welcher die Peseten als offizielles Zahlungsmittel ersetzte. Der Wechselkurs von Euro zu Peseten betrug damals: 1 Euro = 166,386 PTS bzw. 1 PTS = 0,6010 cent. Wie in vielen Ländern der Euro-Zone werden die Preise aber zusätzlich noch immer in Peseten angegeben.

Die momentane wirtschaftliche Lage

Im Moment wächst die spanische Wirtschaft deutlich über dem EU-Durchschnitt mit 3,4%. Dieses Wachstum verdankt Spanien vor allem dem privaten Konsum und der florierenden Bauwirtschaft. Der Beitrag der Außenwirtschaft zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) verläuft dagegen negativ. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die spanischen Exporte weit hinter den Importen zurückbleiben.

Daher lag nach Berichten von 2005 die Inflationsrate bei 3,7%. Die Arbeitslosenquote lag dagegen erstmals Ende 2005 mit 8,4% unter dem Durchschnitt der Europäischen Union (EU). Ein paar Jahre zuvor war diese nämlich noch dreifach so hoch (1996: 23%). Von 2000 bis 2006 ist Spanien unter anderem größter Nettoempfänger an Subventionen in der Europäischen Union (EU). Der Gesamtbetrag liegt bei 57,3 Mrd. Euro. Durch die gute wirtschaftliche Entwicklung wird Spanien in Zukunft weniger Subventionen erhalten und in einigen Jahren selbst als Nettozahler fungieren.

Spanische Wirtschaft

Spanische Wirtschaft ©iStockphoto/stocknshares

Bruttoinlandsprodukt von Spanien

Mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 896 Mrd. Euro im Jahr 2005 nimmt Spanien derzeit Rang 8 unter den Industrienationen ein. Dabei hat sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf 20300 Euro pro Kopf gesteigert. Seit fünf Jahren hat das Land einen ausgeglichenen Haushalt, welcher unter der Einbeziehung der staatlichen Sozialversicherung sogar einen einprozentigen Überschuss des Bruttoinlandprodukts ausweisen kann. Nur 2004 entstand ein Defizit von 0,3% des Bruttoinlandprodukts aufgrund von der Übernahme von Altschulden. Jedoch wird für die folgenden Jahre ab 2006 wieder ein Überschuss erwartet.

Der Tourismus in Spanien

Spanien zählt zu den beliebtesten Reisezielen der Urlauber. Genauer gesagt handelt es sich bei Spanien um das zweitbeliebteste Urlaubsland weltweit und liegt dabei Frankreich dicht auf den Fersen. Es ist Ziel von 7% aller Touristen und brachte dem Land Einnahmen in Milliardenhöhe. Gerade zwischen Januar und November 2005 haben ca. 52 Mio. Touristen Spanien besucht und das waren weitaus mehr als im gleichen Zeitraum im Jahr zuvor. Was von einer wachsenden Beliebtheit des Landes zeugt. Das wichtigste touristische Ziel in Spanien ist Katalonien, dicht gefolgt, von den Balearen und Andalusien.

Landwirtschaft in Spanien

Das spanische Königreich hat eine Gesamtfläche von 505000 km² und ca. 40 Mio. Einwohner. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte beträgt daher ca. 80 Einwohner pro km². Viele Einwohner wohnen an den Küstengebieten und mit Ausnahme der Hauptstadt Madrid nimmt die Bevölkerungsdichte zum Landesinneren hin stetig ab. In Madrid selbst leben fast 5 Mio. Menschen.

Dabei dürfen auch nicht die Balearen und die kanarischen Inseln im Mittelmeer vergessen werden, die natürlich auch zu Spanien gehören. Spanien teilt sich zudem noch in 17 autonome Regionen auf, die auch maßgeblich ihre Kompetenzen im Bereich der Landwirtschaft aufgeteilt haben. Insgesamt werden rund 54% des Landes landwirtschaftlich genutzt. Die spanische Landwirtschaft produziert 3% des Bruttoinlandprodukts (BIP) und beschäftig ca. 6,4% der Erwerbstätigen des Landes. Es gibt über 1 Mio. Landwirtschaftliche Betriebe, wovon 4% eine Fläche von 100 ha haben. Die meisten Betriebe haben jedoch weniger Agrarflächen und so kommt es, dass 27% der Agrarflächen Pachtflächen sind.

Im Landesinneren werden an geeigneten Standorten vorwiegend Getreide, Kartoffeln, Ölpflanzen und Zuckerrüben angebaut. Spanien ist der viertgrößte Getreideproduzent der Welt. In den Flusstälern und an den Küstengebieten werden auf bewässerten Obstfeldern und Gemüsefeldern hauptsächlich Obst (wie Zitrusfrüchte) und Gemüse (wie Tomaten) angebaut. Diese Produkte werden zu einem großen Teil exportiert. Nur ein kleiner Teil wird auf den heimischen Märkten oder an inländische Industriebetriebe verkauft, die daraus Konserven herstellen.

Die dynamischste Branche in der spanischen Landwirtschaft ist der Gemüseanbau, welcher als Hauptzweig der Landwirtschaft gilt und reichen Ertrag bringt. Außerdem erzeugt Spanien mit seinen riesigen Weinanbaugebieten viele Spitzenweine. die weltweit verkauft werden und sich äußerster Beliebtheit erfreuen. Weltweit vorherrschend ist Spanien jedoch in der Produktion und im Verkauf von Olivenöl und Tafeloliven, da das Land über große Olivenhaine verfügt.

Gerade die Arten der Abbauformen im Land charakterisieren das Landschaftsbild vieler spanischer Regionen und machen sie damit unverwechselbar.

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