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Auswandern nach Gran Canaria – Ratgeber und Tipps

Beim Auswandern nach Gran Canaria sind viele regionale Eigenheiten zu beachten, damit Sie nicht aus Unwissenheit eine Bruchlandung machen.

Gran Canaria

Gran Canaria ©iStockphoto/Freeartist

Beginnen wir mit den Canarios. Die Einwohner vom spanischen Festland und den Kanaren, kann man nur bedingt mit einander vergleichen. Was einem schon nach kurzer Zeit auffällt ist, dass bestimmte, urspanische Institutionen auf den kanarischen Inseln grundsätzlich fehlen. So zum Beispiel der Stierkampf. Auf dem spanischen Festland ist diese Veranstaltung schlicht nicht weg zu denken. Auf Inseln würde wahrscheinlich niemand eine solche Veranstaltung besuchen.

Auch vom Temperament her gibt es große Unterschiede. Während man den Festland-Spaniern eher ein feuriges Temperament nachsagt, so sind die Kanarios ganz anders gestrickt. Die Menschen auf den kanarischen Inseln, sind sehr höflich, hilfsbereit und freundlich. Manchmal hat man den Eindruck sie wären schüchtern. Das dem nicht so ist, werden Sie spätestens dann merken, wenn Sie einem Einwohner Gran Canarias das erste Mal richtig auf den Schlips getreten sind. Von vermeintlicher Schüchternheit ist dann nichts mehr zu merken. Ehe es aber so weit kommt, müssen Sie sich echt etwas geleistet haben.

Was man überhaupt nicht mag, ist arrogantes und überhebliches Verhalten. Dieses Verhalten ist eine Spezialität bestimmter deutscher Bevölkerungsgruppen. Wir können Ihnen nur raten, machen Sie es nicht. Sie werden sich mit großer Wahrscheinlichkeit sehr unbeliebt machen. Dies kann später im Alltag dazu führen, das Sie mit verschiedenen, unnötigen Problemen konfrontiert werden.

Wenn Sie es ganz arg übertreiben, werden Sie auch sehr schnell auf jemanden treffen, der Ihnen sehr eindrücklich klar macht was sich gehört und was nicht. Als Tourist haben Sie noch einen gewissen Bonus, wenn Sie hier leben, sieht die Sache ganz anders aus. Machen Sie sich klar, das Sie sich als Gast in einem fremden Land aufhalten und bewegen Sie sich entsprechend. Dies gilt auch für den Straßenverkehr und Ähnliches. Der mit bösem Gesicht erhobene Mittelfinger, kann Ihnen später eine Menge Ärger einbringen. Die Insel ist nicht besonders groß und man kennt sich untereinander. Was wäre wenn der von Ihnen Beleidigte ein Verwandter oder guter Bekannter Ihres Chefs ist, der mal auf einen Kaffee in der Firma vorbei schaut und Sie dort wiedererkennt? Die Folgen können Sie sich an drei Fingern abzählen. Lassen Sie dabei aber einen Finger aus.

Wenn Sie hier dauerhaft leben wollen, sollten Sie sich angewöhnen, Ihre Verbindlichkeiten immer pünktlich zu begleichen oder zumindest mit Ihrem Gläubiger immer im Gespräch zu bleiben. Zahlen Sie Beispielsweise Ihre Miete zwei Monate nicht und machen Sie Ihrem Vermieter kein vernünftiges Angebot diese Situation zu lösen, so werden Sie mit der kanarischen Art konfrontiert diese Probleme zu lösen. Sollte dieser Fall eintreten, wird Ihnen Ihr Vermieter ein paar sehr kräftig gebaute und dringend ernst zu nehmende Herren vorbeischicken, die Ihnen vermutlich sagen werden, das morgen Mittag Ihr Auszug geplant ist. Sollten Sie diesen Termin nicht einhalten können, bekommen Sie auch gleich die Hilfe der Herren angeboten. Sie sollten auf diese Hilfe verzichten, denn sie ist dem Zustand Ihrer Möbel nicht sehr zuträglich. Außerdem gehen in einem solchen Fall alle werthaltigen Gegenstände automatisch in das Eigentum des Vermieters über.

Auch wenn Sie andere Verbindlichkeiten nicht bezahlen, kann es, je nach Höhe der Summe, passieren, dass Ihr Auto nicht lange gut aussieht. Allerdings sind die Kanarios immer zu einem klärendem Gespräch bereit, so lange das Kind noch nicht ganz in den Brunnen gefallen ist. Nutzen Sie diese Bereitschaft im Vorfeld und halten Sie sich explizit an alle dort getroffenen Vereinbarungen.

Das waren jetzt zwei Beispiele, die darstellen sollen wie es einem ergehen kann, wenn man gegen allgemeine Verhaltensgrundsätze verstößt. Die meisten Deutschen halten sich in der Regel in der Gesellschaft von anderen Deutschen auf. Dort gelten wieder ganz andere Regeln. Wir können Ihnen nur raten seien Sie sehr vorsichtig mit diesen und nehmen Sie sich ausreichend Zeit neue Bekannte auf Herz und Nieren zu prüfen.

Auf Gran Canaria hat man Zeit. Dies werden Sie besonders im Supermarkt beim Einkaufen bemerken. Fragen zu Produkten oder Umtauschwünsche bei der Ware, werden immer erst während des Bezahlvorgangs mit der Kassiererin besprochen. Auch das Einräumen der Waren in Tüten erfordert besondere Sorgfalt und damit verbunden einen erheblich höheren Zeitaufwand als in Deutschland. Planen Sie also für solche Angelegenheiten etwas mehr Zeit ein als gewohnt. Es hilft im übrigen gar nichts mit bösem Gesicht in der Schlange zu stehen und somit seinen Unmut zu äußern. Die Kassiererin oder der der Kunde vor Ihnen wird sich deswegen kein bisschen schneller bewegen. Machen Sie es wie die Kanarios. Nehmen Sie es gelassen und warten Sie einfach bis Sie an der Reihe sind.

Die Canarios werden Ihnen sehr freundlich und herzlich begegnen. Sie müssen jedoch wissen, dass Freundlichkeit, hier einfach zum guten Ton zählt. Das Ganze ist in Wirklichkeit nicht ehrlicher gemeint als in Deutschland. Ist jedoch im Alltag wesentlich angenehmer auszuhalten. Anstatt in böse und mürrische Gesichter zu gucken, ist es viel besser auszuhalten auch mal angelächelt zu werden.

Arbeitsmarkt auf Gran Canaria

Gran Canaria gilt zwar als die Sonneninsel schlechthin, doch ist dies nur auf das Wetter bezogen. Wer sich als Auswanderer ein Leben unter ewiger Sonne mit wenig Arbeit und viel Freizeit erträumt wird sehr schnell und sehr hart auf dem Boden der Tatsachen landen. In Bezug auf die Arbeitswelt ist das Leben hier alles andere als sonnig. Wenn Sie von sich denken, das Sie in Deutschland schon viel gearbeitet haben, so können Sie hier davon ausgehen, dass Sie sich hier noch mehr anstrengen müssen. Ein Leben auf Gran Canaria bekommt man nicht geschenkt.

Die Arbeitslosigkeit ist in Spanien EU-weit gesehen am höchsten. Die Kanaren nehmen regional von allen spanischen Regionen mit einen Spitzenplatz ein. Hinzu kommt, das der gesamte Arbeitsmarkt starken saisonalen Schwankungen unterworfen ist. Während des Sommers ist hier Nebensaison, was im Klartext bedeutet, dass im touristischen Sektor fast nichts los ist. Viele touristische Einrichtungen schließen sogar. Demzufolge ist auch die Nachfrage nach Arbeitskräften in diesem Bereich mehr als schlecht. Dies ändert sich erst wieder über Winter-Monate. Doch auch dann ist die Chance auf einen gut bezahlten Arbeitsplatz eher gering. Die Betonung liegt hier auf gut bezahlt.

Das gesamte Lohn-Niveau ist auf den kanarischen Insel etwa um die Hälfte niedriger als in Deutschland. Natürlich gibt es auch hier Leute die gut verdienen, doch würden diese Leute auch in Deutschland zu den Spitzenverdienern gehören. Zu Ihnen zählen IT-Fachleute und gut ausgebildete Leute anderer Fachrichtungen. Und auch hier liegt die Betonung wieder auf gut ausgebildet. Es ist ein Trugschluss zu glauben, das man mit einer normalen deutschen Berufsausbildung zu diesen Spitzen-Kräften zählt. In Spanien gibt es zwar die klassische Lehrausbildung wie in Deutschland nicht, doch werden die Arbeiter hier auch ausgebildet. Sie erhalten am Ende nur keinen Facharbeiter-Brief. Wenn Sie auf Gran Canaria ein wirklich gutes Einkommen erzielen wollen, müssen Sie sich von der Masse dieser Leute deutlich abheben.

Am aller wichtigsten ist es, dass Sie sich Kenntnisse der spanischen Sprache erwerben!!! Keinem spanischen Arbeitgeber ist es zuzumuten seinen Angestellten die Arbeitsanweisungen zweisprachig zu geben. Zumal die meisten Canarios englisch nicht oder sehr fragmentarisch beherrschen. Verfallen Sie nicht der irrigen Annahme, dass Sie die Sprache schon vor Ort erlernen werden wenn Sie erstmal hier sind. Eine Sprache lernt man nicht in ein paar Wochen. Dazu braucht es mehrere Monate. Machen Sie sich klar, dass Sie während dieser Zeit unter Umständen kein oder nur ein geringes Einkommen generieren werden.

Eine gute Maßnahme wäre sich eine gewisses Kapital anzusparen um die erste Zeit zu überstehen bis man einen guten Arbeitsplatz gefunden hat. Dies sollte etwa so hoch sein, dass Sie zwei Jahre ohne Einkommen überstehen können. Alles andere wäre leichtfertig.

Der Durchschnittslohn auf den Inseln liegt etwa bei 1.000 bis 1.400 Euro. Bei Preisen, die denen in Deutschland in nichts nachstehen. Falls Sie sich entschlossen haben im Süden der Insel zu leben, zahlen Sie in der Regel um bis zu 30% höhere Preise als in Deutschland.

Bedingt durch diese niedrigen Löhne, sind viele Arbeitnehmer gezwungen regelmäßig Überstunden zu machen. Wir kennen persönlich jemanden, der seit fast zwanzig Jahren auf Gran Canaria lebt und der perfektes Spanisch spricht. Um seine Familie gut über die Runden zu bekommen und sein Haus ab zu bezahlen, macht dieser täglich zwei Überstunden. Jeder der mal in einer ähnlichen Belastungs-Situation gestanden hat weiß, wie stressig dies werden kann. Vor allem wenn es sich um einen Dauerzustand und nicht um eine befristete Phase handelt.

Machen Sie sich also klar, dass das Arbeitsleben auf Gran Canaria kein Zuckerschlecken ist. Sie sollten besonders darauf achten, nicht in die Hände von Abzockern zu geraten. Berühmt, berüchtigt sind hier die kanarischen Call-Center. Diese sind trotz der angespannten Arbeitsmarkt-Lage ständig auf der Suche nach Mitarbeitern. Allein dieser Sachverhalt sollte Ihnen schon zu denken geben! Am Ende kann es Ihnen passieren, das Sie ohne Lohn dastehen oder sich in derartige wirtschaftliche Abhängigkeiten begeben haben, aus denen Sie nur sehr schwer wieder herausfinden werden. Ausnahmen bestätigen in diesem Fall die Regel.

Auch einige Baufirmen mit deutschen Inhabern sind dafür bekannt, ihr Personal nur sehr unregelmäßig zu bezahlen oder den Lohn irgendwann ganz einzubehalten. Machen Sie sich klar, dass es hier auf der Insel viele gescheiterte Existenzen gibt. Viele haben sich darauf verlegt ihre eigenen Landsleute zu betrügen und diese um ihr mitgebrachtes Geld zu erleichtern. Die einfachste Verhaltens-Regel ist, am besten keine Geschäfte mit deutschen Landsleuten zu machen und sich am besten auch einen spanischen Arbeitgeber zu suchen. Obwohl es hier auch Ausnahmen gibt, doch sind diese „guten Deutschen“ für den Neuankömmling in der Regel nicht erkennbar. Lassen Sie sich warnen und benutzen Sie immer Ihren gesunden Menschenverstand, gepaart mit einer gesunden Portion Misstrauen.

Selbständigkeit auf Gran Canaria

Bevor Sie sich mit der Idee beschäftigen sich auf Gran Canaria selbständig zu machen, lesen Sie bitte den nachfolgenden Artikel sorgfältig. Glauben Sie uns, wir haben nichts übertrieben, negativ dargestellt. Grundsätzlich ist zu sagen, dass eine Geschäfts-Idee, die in Deutschland nicht tragfähig gewesen wäre auch auf der Insel nicht funktionieren wird. Machen Sie sich keine Illusionen!!!

Als Eisverkäufer am Strand oder mit dem Flechten von Zöpfen in der Fußgängerzone oder mit Nagel-Modelage, werden Sie kläglich scheitern. Auch die Idee von der eigenen Kneipe im Touristen-Gebiet sollten Sie gleich wieder abhaken. Es gibt von dieser Sorte Gastwirtschaften schon viel zu viele. Die Besitzer wechseln ständig und einige treten aller Illusionen und ihres letzten Geldes beraubt, den Weg zurück nach Deutschland an.

In unserer relativ kurzen Zeit auf der Insel haben wir viele kommen und scheitern sehen. Am Ende ist der Katzenjammer groß und es wird über alles Mögliche geklagt nur nicht über die eigene Unfähigkeit die Situation realistisch einzuschätzen.

Wenn Sie sich mit dem Gedanken tragen auf der Insel ein kleines Vermögen machen zu wollen, sollten Sie zumindest eines besitzen. Ein großes Vermögen! Sie sollten mindestens so viel Geld haben, das alle Investitionskosten abgedeckt sind plus einem Sicherheitspolster für Unvorhergesehenes. Dann sollte noch so viel Geld übrig sein, dass Sie drei Jahre davon leben können ohne neue Einnahmen zu generieren.

Zu einer tragfähigen Existenz gehört, wie überall auf der Welt auch, ein sorgfältig ausgearbeiteter Business-Plan, eine tief gehende Marktanalyse, vorhandene Kontakte in die einheimische Wirtschaft und auch eine entsprechende Persönlichkeits-Struktur. Nicht jeder taugt zum Unternehmer. Um nur einige der wichtigen Punkte zu nennen. Verfallen Sie nicht der irrigen Idee, Sie könnten hier ganz neue Wege beschreiten. Die kanarische Wirtschaft funktioniert nicht anders als die Deutsche. Lukrative Branchen sind hier ähnlich hart umkämpft wie daheim.

Ich wiederhole es nochmal. Eine Geschäfts-Idee die in Deutschland nicht funktioniert hätte, wird hier auch nicht funktionieren! Machen Sie sich wirklich und eindringlich klar, dass das Sichern des täglichen Lebensunterhalts hier in der Regel mit viel mehr Mühen verbunden ist, als Sie es bisher gewohnt waren. Lassen Sie sich auf keine Abenteuer ein und überlegen Sie genau was Sie erwartet. Vielleicht sollten Sie, zumindest für zwei Jahre, das Geld für die Rückflugtickets bei einer Person Ihres Vertrauens in Deutschland deponieren. Etwa 7 von 10 Einwanderern scheitern auf Gran Canaria!

Sie sollten sich auch der Tatsache bewusst werden, das hier soziale Sicherungssysteme wie in Deutschland nicht oder nur sehr eingeschränkt gibt. Zudem müssen Sie eine gewisse Zeit in die spanische Sozial-Versicherung eingezahlt haben, ehe Sie Leistungen beanspruchen können. Wer hier eine Bauchlandung hinlegt, landet in der Regel sehr hart. Achten Sie doch bei Ihrem nächsten Urlaub mal auf die vielen Obdachlosen in Playa de Ingles und Umgebung und seien Sie sich sicher, nur die allerwenigsten waren obdachlos als sie hier ankamen.

Ich wollte Ihnen mit diesem Bericht nicht die Lust am Auswandern nach Gran Canaria nehmen. Es gibt viele Deutsche die hier gut zurecht kommen und sich etabliert haben. Nur seien Sie sich, der nicht unerheblichen Risiken, bewusst, damit aus Ihrem Traum vom Leben unter der Sonne der Kanaren nicht ganz schnell ein Alptraum wird.

Umzug nach Gran Canaria

Gran Canaria gehört zwar noch zur EU und damit politisch zu Europa, doch geografisch liegen die kanarischen Inseln in Afrika. Je nachdem wo Sie in Deutschland wohnen liegt also ein Umzugsweg von 4.000 bis 5.000 Kilometern vor Ihnen. Deshalb sollte jeder anstehende Schritt gut überlegt sein, damit man keine bösen Überraschungen erlebt.

Auf Gran Canaria gibt es verschiedene Leute die in diesem Sektor Dienstleistungen anbieten. Sie übernehmen alles. Von der Auswahl des Umzugsunternehmens, Hilfe bei der Wohnungssuche und Behördengänge. Es gibt bei diesen Leuten mit Sicherheit einige die seriös arbeiten, doch grundsätzlich ist davon abzuraten auf solche Angebote einzugehen. Vielfach wird nur versucht den Neuankömmlingen auf der Insel ihr Bestes abzunehmen. Ihr Geld. Und das oftmals für sehr schlecht erbrachte Leistungen und mit viel unnötigen Ärger im Nachhinein.

Das Schlimme ist, das diese Leute sich in bekannten Gran Canaria-Foren gegenseitig empfehlen und einander gute Bewertungen für erbrachte Leistungen geben. Auf den Neuankömmling, der die einheimische Szene nicht kennt, wirkt dies alles sehr vertrauenswürdig. Leider wird dort nicht immer die ganze Wahrheit geschrieben. Um es mal vorsichtig auszudrücken. Prüfen Sie alle erhaltenen Informationen aus mindestens einer weiteren unabhängigen Quelle gegen! Seien Sie besonders vorsichtig bei Leuten die sofort „freundschaftlich und selbstlos“ ihre Hilfe anbieten. Hören Sie auch nicht auf Ratschläge wie Folgende: „Lasst alles in Deutschland und kauft hier alles neu. Ich selbst bin nur mit zwei Koffern auf die Insel gekommen.“ Möbel sind hier nicht billiger als in der alten Heimat. Außerdem würde man nach einiger Zeit die privaten Sachen doch sehr vermissen.

Nun kann man leider nicht einfach einen Container mieten und diesen zum nächsten Hafen fahren und verschiffen. Die Reedereien nehmen solche Container nicht an.
Sie sind also auf eine Spedition angewiesen, die die Abwicklung des Umzugs für Sie übernimmt. Nun hat nicht jeder Spediteur in Deutschland das nötige Know How um einen solchen Umzug vernünftig abzuwickeln.

Wir haben persönlich sehr gute Erfahrungen mit der Firma www.atlantic-canarias.com gemacht. Sie haben den kompletten Umzug inklusive aller Zollformalitäten perfekt für uns abgewickelt. Der Container stand pünktlich auf die Minute vor unserem Haus und war ebenso pünktlich in Gran Canaria. Die Möbel waren komplett unbeschädigt und in einem guten Zustand.

Von Herrn Ogallar wurde eine Firma organisiert, die uns die Möbel in die Wohnung trug. Das Ganze zum vorher vereinbarten Festpreis ohne irgendwelche Nachforderungen. Sehr schön war auch, dass Herr Ogallar Deutsch spricht und wir uns nicht mit Englisch oder Spanisch herumschlagen mussten. Wir erhielten sehr präzise Anweisungen welche Papiere von uns einzuholen waren und auch telefonische Unterstützung bei auftretenden Fragen. Es gibt auf Gran Canaria noch andere Firmen, die einen ähnlichen Service anbieten, doch wissen wir von Berichten anderer Auswanderer das die Abwicklung bei allen nicht so funktioniert wie vorher versprochen.

Der vermeintlich billigere erst genannte Preis erweist sich sehr oft als Mogel-Packung. Die Leistungen werden nur zum Teil erbracht. Will man dann seine Möbel endlich ausgeliefert bekommen, kann man bei Vielen das Portemonaie öffnen und noch ein paar zusätzliche Scheine auf den Tisch legen. Seien Sie also vorsichtig wem Sie Ihr Hab und Gut anvertrauen!!!

Wenn Sie beabsichtigen Ihr Auto aus Deutschland mitzunehmen, sollten Sie sich vorher gut überlegen ob sich dies lohnt. Neuwagen mit einem Alter von bis zu drei Jahren sollten auf jeden Fall mit auf die Reise gehen. Da ein Verkauf mit erheblichen Verlusten einhergehen würde. Sie sollten jedoch bedenken, dass bei der Einfuhr eines Fahrzeuges Steuern anfallen. Diese richten sich nach dem Zeitwert des Fahrzeuges. Außerdem kommen nach die Kosten für die Neuanmeldung und für den spanischen TÜV hinzu. Sie sollten bei Autos die älter als drei Jahre sind abwägen, ob sich der finanzielle Aufwand rechnet. Hinzu kommen noch die Kosten für den Transport.

Hier hat man zwei Möglichkeiten. Entweder transportieren Sie das Auto im Container mit Ihren Möbeln oder Sie überführen es auf dem Land- und Seeweg. Bei der ersten Variante gilt es zu bedenken, das Sie wahrscheinlich einen 40` Container nehmen müssen, der auch wieder mehr Geld kostet. Die Überführung auf dem Land- und Seeweg ist ein modernes Abenteuer. Mit einem Auto quer durch Europa zu fahren und sich dann noch auf ein 36stündige Seereise zu begeben ist nicht jedermanns Sache. Zu beachten ist auch, das man nicht einfach so mit einem Auto auf die Fähre nach Gran Canaria fahren darf. Je nach Saison ist eine Voranmeldung erforderlich. In der Hauptsaison sind Wartezeiten von bis zu sechs Monaten keine Seltenheit.

Eine Ausnahme besteht für Leute, die mittels einer Residenzia nachweisen können, das sie auf Gran Canaria leben. Es gibt kleine Einmann-Firmen die diese Marktlücke erkannt haben und Überführungen gegen Entgelt anbieten. Die Kosten betragen zwischen 350 und 1000 Euro. Die entsprechenden Adressen finden Sie im Internet. Mit Sicherheit kann Herr Ogallar von Atlantic-Canarias auch den einen oder anderen Tipp geben. Fragen Sie einfach. Ist Ihr Fahrzeug älter als zehn Jahre und noch gut in Schuss, lohnt sich eine Mitnahme auf jeden Fall. Die Steuern sind aufgrund des geringen Zeitwertes sehr niedrig und bei technischer Einwandfreiheit steht einer Neuzulassung durch den spanischen TÜV nichts im Wege. Wer über ein solches Auto verfügt, sollte sich auf jeden Fall für eine Mitnahme entscheiden.

Neuwagen sind aufgrund der niedrigeren Steuern um einiges billiger als in Deutschland, doch vernünftige Gebraucht-Wagen kosten wesentlich mehr als vergleichbare Fahrzeuge in Deutschland.

Wohnungssuche auf Gran Canaria

Wenn man sich auf Gran Canaria noch nicht auskennt und die Auswanderung unmittelbar bevorsteht, stellt man sich unweigerlich die Frage, wo soll man wohnen. Diese Frage ist nicht einfach pauschal zu beantworten, da gerade auf Gran Canaria die Umgebung und die persönlichen Vorstellungen eine große Rolle spielen. Gran Canaria ist allein von den klimatischen Verhältnissen wesentlich vielfältiger als ganz Europa. Fast an jeder Stelle der Insel herrscht ein ganz anderes Wetter. Im Süden der Insel ist es wüstenartig, trocken und heiß. Die vielen Palmen und Grünanlagen wachsen dort nur durch künstliche Bewässerung. Wenn man in die Mitte der Insel reist, durchfährt man innerhalb einer Stunde viele Klimazonen.

Unten ist es trocken und heiß. Etwas höher hat man eine üppige Vegetation und viel Grün. Man könnte meinen in Deutschland zu sein, wenn nicht die vielen Palmen und Lorbeer-Bäume wären. Noch etwas höher passiert man erst Laub-, Misch- und am Ende Kiefernwald. Noch etwas höher lässt sogar der Kiefern-Bestand nach. Der Norden der Insel ist phantastisch grün und üppig bewachsen. Allerdings regnet es hier auch öfter. Dies hängt mit dem Nord-Ost-Passat zusammen. Dieser bringt regenschwangere Wolken mit sich, die es aber selten über die in der Mitte der Insel liegende Berge hinweg schaffen. Sie regnen im Norden der Insel ab.

Nur ganz selten weht der Wind von Süden. Dann kehrt sich die Witterungslage um und der Süden bekommt schlechtes Wetter, während im Norden die Sonne lacht. Natürlich ist der Norden nicht die ganze Zeit wolkenverhangen. Es gibt hier viele absolut wolkenfreie Tage im Jahr. Als Deutscher sehnt man sich in der Regel nach Wärme und Sonne und hat die Nase voll von Regen und Kälte. Doch sollte man bedenken, dass es im Sommer zwischen 30 und 35 warm ist. Während des Calima kann die Temperatur auf 45 oder 50 Grad steigen. Dies passiert zwar nicht oft, aber wenn dann kann es schnell sehr unangenehm werden. Vor allen Dingen, wenn man arbeiten muss. Schon dreißig Kilometer nördlich ist es 5 bis 10 Grad Kälter. Sie sehen also, es spielt eine große Rolle wo man auf der Insel wohnt.

Besonders deutsche Einwanderer suchen in der Regel eine Wohnung am Meer. Im Idealfall als abgelegenes Häuschen auf einer Großen Finka. Diese Wohnmöglichkeiten gibt es auf Gran Canaria, doch glauben Sie uns, so wohnen auch die Canarios gern. Solche Wohnungen sind rar und sehr teuer und obendrein nur in sehr wenigen Fällen zu mieten. Wenn man über das nötige Kleingeld verfügt und viel Glück hat, kann man vielleicht so etwas kaufen. Bevor Sie jedoch dieser Möglichkeit ins Auge fassen, machen Sie sich besser mit den kanarischen Immobilien-Preisen vertraut. In der Regel ist für die meisten Auswanderer die letztgenannte Möglichkeit nicht von Interesse.

Auch auf Gran Canaria gibt es, ähnlich wie in Deutschland, unterschiedlich teure Wohnlagen. Als absolutes Hochpreis-Gebiet gilt der Süden der Insel. Während wir im Südosten der Insel für eine kleine Dreizimmer-Wohnung 450 Euro plus etwa 50 Euro Nebenkosten im Monat bezahlen, kann die gleiche Wohnung im Süden mal eben zwischen 650 und 800 Euro kosten.

Hinzu kommt noch dass das Preisniveau im Süden insgesamt wesentlich höher ist. In unserer Gegend sind die Lebensmittel im Supermarkt in der Regel zwischen 20 und 40 Prozent günstiger als in den Touristen-Hochburgen des Südens. Auch für einen Besuch im Restaurant muss man im Süden wesentlich tiefer in die Tasche greifen. Kostet ein Bier im Süden ungefähr 1,90 Euro so sind hier im Südosten nur etwa 1,10 Euro fällig.

Dafür ist das Party-Leben im Süden einmalig. Nirgendwo sonst auf der Insel gibt es eine so hohe Dichte an Kneipen, Bars und Diskotheken. Allerdings sollte man sich fragen, ob man wirklich wegen des Party-Lebens wirklich in den teuren Süden ziehen muss. Wenn man feiern möchte, kann man auch bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Taxi dorthin fahren. Beide kosten nicht viel Geld und sind Tag und Nacht verfügbar.

Wer nicht auf Strand und Meer verzichten möchte, ist zum Beispiel in Playa Arinaga im Südosten der Insel sehr gut aufgehoben. Die Mietpreise sind erschwinglich und das Meer ist direkt vor der Tür. Allerdings machen in Playa Arinaga die Spanier Urlaub. Wenn es im Sommer auf dem Festland sehr heiß wird, fallen die Leute von dort in wahren Scharen über unseren kleinen Küstenort her. Da kann die Such nach einem freien Parkplatz in Wohnungsnähe zu einer echten Nervenprobe werden. Es sei denn man konnte eine Wohnung mit Tiefgarage anmieten.

Wenn Sie es wirklich ruhig lieben und außerdem nicht auf urcanarisches Flair verzichten möchte, der sollte sich mal Cruce de Arinaga anschauen. Hier wohnen bis auf wenige Ausnahmen nur Canarios. Die Mieten sind sehr günstig, es gibt Ärzte, Geschäfte jeder Art und Kneipen und Restaurants jeder Coleur, die obendrein noch sehr günstig sind. Das Meer ist in wenigen Minuten mit dem Auto zu erreichen und das ganze Leben ist sehr ruhig und beschaulich.

Wer nicht auf großstädtisches Flair verzichten möchte, sollte sich die Insel-Hauptstadt Las Palmas näher besehen. Las Palmas kann es, im Vergleich, mit jeder anderen europäischen Hauptstadt aufnehmen. Obwohl alles, zugegebener Maßen, etwas kleiner ausfällt. Zu bedenken ist jedoch, dass die Mietpreise ähnlich hoch wie im Süden oder höher sind. Hinzu kommt der sehr intensive Verkehr und die relativ hohen Preise für Nahrungsmittel und Dinge des täglichen Bedarfs.

Für die Freunde der absoluten Ruhe und Natur empfehlen sich die Berge von Gran Canaria. Die landschaftliche Vielfalt wurde am Anfang des Textes bereits besprochen. Grundsätzlich ist zu sagen, dass es um so kälter wird, je höher man kommt. Wenn unten in Playa de Ingles 35 Grad herrschen können es am höchsten Punkt der Insel durchaus 15 Grad weniger sein.

Dies macht sich besonders im Winter bemerkbar. Fast kein kanarisches Haus verfügt über eine Heizung. Dies wird spätestens dann ein Problem, wenn im Winter die Temperatur unter 20 Grad sinkt. Dann haben Sie entweder einen Kamin den Sie beheizen können oder Sie beginnen Gasflaschen zu schleppen um die Wohnung warm zu bekommen. Wahlweise kann man sich auch für ein zweites Paar Socken und den dicken Rolli entscheiden. Machen Sie sich ein klares Bild über den Mehraufwand an Zeit und Kosten. Romantische Vorstellungen von einem wilden und ursprünglichen Leben in den kanarischen Bergen, geben Sie spätestens nach dem ersten Winter auf. Es sei denn, Sie gehören zu den wenigen Natur-Burschen und -Frauen die für dieses Leben geeignet sind. Ein weiterer Nachteil in den Bergen sind die schlechten Einkaufsmöglichkeiten. In der Regel muss man sehr weit fahren um günstig einkaufen zu können und wer je auf den kanarischen Bergstraßen unterwegs war weiß, wie lang selbst 20 Kilometer werden können. Wegen eines vergessenen Stücks Butter eine Stunde im Auto zu sitzen ist auch nicht wirklich spaßig.

Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie finde ich eine Wohnung. Meist hat man noch nicht die nötigen Sprachkenntnisse um einen Vermieter einfach anrufen zu können und alles nötige zu besprechen. Das einfachste wäre, wenn Sie einen Aufenthalt auf der Insel dazu nutzen, sich selbst eine Wohnung zu besorgen. Wenn es etwas in ausreichender Menge auf Gran Canaria gibt, dann sind dies Meer und Wohnungen. Praktisch in jeder Straße hängen Schilder mit der Aufschrift „Se Aquila“ auf deutsch „Zu Vermieten“.

Meistens steht gleich noch eine Telefonnummer mit dabei. Diese Form der Wohnungs-Suche hat mehrere Vorteile. Sie lernen gleich Ihre Nachbarschaft kennen und können sich ein Bild von den Einkaufsmöglichkeiten machen. Zudem bekommen Sie noch einen Eindruck, wie weit die viel befahrene Straße wirklich von der Wohnung entfernt ist. Die zweite Möglichkeit ist, sich ein paar Tageszeitungen zu kaufen und dort eine Wohnung zu finden.

Es gibt auf Gran Canaria einige professionelle und semiprofessionelle Unternehmer, die ihre Dienste bei der Wohnungssuche anbieten. Unsere Erfahrungen reichen hier von extrem überteuert bis zu untauglich. Wir hatten zum Beispiel jemanden über ein bekanntes Gran Canaria Forum kennen gelernt. Nennen wir sie Doro. Übers Telefon besprachen wir alles wichtige und trafen uns einige Tage später auf der Insel. Als sie mich mit einer Bierfahne vom Flughafen abholte dachte ich mir noch nichts böses. Als ich jedoch am nächsten Morgen beobachtete wie sie vier Dosen Bier frühstückte, machte ich mir doch Gedanken.

In den nächsten Tagen lernte ich viele kanarische Kneipen kennen. Ganz zum Schluss musste ich noch viel Druck machen um zu meiner Wohnung zu kommen. Auch hier gilt wieder, die Leute wollen nur Ihr Bestes. Sie erinnern sich, Ihr Geld. Mein Rat wäre das Sie sich jemanden suchen der Spanisch spricht und sich selbst auf die Suche machen.

Sie sehen also, dass es bei der Auswahl seines Wohnortes extrem viel zu bedenken gibt. Nehmen Sie sich Zeit alles in Ruhe zu bedenken und zu planen.

Gran Canaria: Achtung Abzocker

Ein wichtiger Ratschlag gleich am Anfang. Wenn Sie sich mit dem Gedanken tragen nach Gran Canaria auszuwandern, müssen Sie sich von einer Sache schon in Deutschland trennen. Von Ihrer, eventuell vorhandenen, rosaroten Brille. Tun Sie dies nicht, wird Ihnen diese auf unserer Sonnen-Insel auf eine Art und Weise abgenommen, die man sich eigentlich nicht wünscht. Machen Sie sich keine falschen Illusionen. Die Realität ist, wenn man hier lebt, eine ganz andere als die, welche man aus dem Urlaub kennt. Das Leben mit wenig Arbeit und mit viel Zeit um am Strand relaxen zu können, gibt es hier nur für die aller wenigsten. Diese Leute haben in der Regel mindestens sechsstellige Beträge auf dem Konto. Oder mehr. Wenn Sie nicht zu diesen wenigen, privilegierten Menschen gehören, sollten Sie sich mit der Tatsache vertraut machen, das Ihnen auf Gran Canaria nichts geschenkt werden wird. Hier noch viel weniger als anderswo.

Die Arbeitswelt ist hier eine ganz andere als in Deutschland. Diese Thematik wird in der Rubrik „Arbeiten auf Gran Canaria“ ausführlich behandelt. Lesen Sie dieses Kapitel genau!

Auch das gesellschaftliche Leben auf der Insel läuft nach etwas anderen Regeln als in Deutschland. Es gibt hier viele gescheiterte Existenzen, die es nicht geschafft haben auf normale Weise Fuß zu fassen. Man sieht dies diesen Menschen nicht immer an. Sie liefern nach Außen das Bild von erfolgreichen Geschäfts-Leuten ab, die sich angeblich seit zwanzig Jahren auf Gran Canaria etabliert haben. Dies ist vielfach nur ein Vorwand, der dazu dient bei dem Neuankömmling Vertrauen aufzubauen. Dann wird ganz uneigennützig und vorgeblich kostenlos Hilfe bei den ersten Schritten angeboten. Wenn Sie an diesem Punkt nicht absolut wachsam sind, werden Sie ausgenommen wie die sprichwörtliche Weihnachtsgans.

Das Schlimme daran ist, dass diese Leute sich gegenseitig empfehlen und sich gute Referenzen liefern. Das Ende vom Lied ist, dass Sie von Abzocker zu Abzocker durchgereicht werden.

Hier einige Beispiele, damit Sie wissen was Sie erwartet: Als wir neu auf der Insel ankamen, lernten wir ziemlich schnell ein deutsches Ehepaar kennen. Beide wohnten sogar im selben Ort wie wir. Sie war seit Jahren ohne Arbeit und er im Time-Sharing tätig. Selbstverständlich eine Form des Time-Sharings, bei der die Leute nicht betrogen werden. Angefüttert wurden wir mit der Anmeldung beim Einwohner-Meldeamt. Alles lief glatt und wir mussten nichts bezahlen. Dann baten wir um Hilfe beim Kauf eines neuen Autos. Wir wurden an einen Händler verwiesen, der deutsch sprach und einen sehr guten Ruf haben sollte. Im Nachhinein stellte sich heraus, das dieser Händler auf der ganzen Insel als schlimmer Betrüger verrufen ist.

Da wir dies zum damaligen Zeitpunkt nicht wissen konnten, machten wir uns auf den Weg dorthin. Der Autokauf ging über die Bühne. Als wir fragten wie es mit der Anmeldung des Autos ist, wurde uns mitgeteilt das er selbst nicht helfen könne, aber er würde da jemanden kennen.

Schnell war dieser Jemand, der ebenso wie der Autohändler, in fast allen kostenlosen Blättchen die im Süden der Insel verteilt werden seine Hilfe bei Behördengängen anbietet, angerufen. Er versprach schnelle und unkomplizierte Hilfe. Überhaupt nicht teuer. Außerdem würde er jemanden kennen!, der uns bei der Auswahl einer günstigen KFZ-Versicherung behilflich sein könnte. Wir gingen auf das Angebot ein.

Am nächsten Tag trafen wir uns beim Versicherungsmakler in Maspalomas um die Papiere zu unterschreiben. Auch wieder ein sehr nettes deutsches Paar. Da wir noch eine Kranken- und Hausratversicherung brauchten schlossen wir diese Verträge gleich mit ab. Der Kürze wegen schildere ich einfach mal das Ende der Geschichte. Das Auto geriet uns nach etwa 1.400 Kilometern auf der Autobahn in Brand. Als wir die zugesagte Händler-Garantie in Anspruch nehmen wollten, mussten wir feststellen, dass der nette Behördengänge-Dienstleister, dem wir alle Papiere des Autos zur Anmeldung überlassen hatten, uns einen ganz anderen Kaufvertrag zurückgegeben hatte als den, den wir unterschrieben hatten. Laut Papier hatten wir einen Kaufvertrag mit dem Vorbesitzer und nicht mit dem Händler. Unsere Unterschriften wurden der Einfachheit halber auf das neue Dokument kopiert. Weil man schon einmal dabei war, hatte man den Kaufpreis auch gleich verfünffacht. So bekommt man auf einfache Weise sein Schwarzgeld aufs Konto.

Die angeblichen Krankenvollversicherungen erwiesen sich im Nachhinein als Krankenzusatzversicherungen, die uns ohne die Grund-Versicherung der Securidad Social nicht das geringste genutzt hätten. Und das obwohl wir geschildert hatten, dass meine Frau chronisch krank ist und auf regelmäßige ärztliche Behandlung angewiesen ist.

Als uns wegen eines Überspannungsschadens einer unserer Computer kaputt ging, machten wir uns keine Sorgen. Wir hatten ja die Hausrat-Versicherung, die dies mit abdeckt. Die Versicherung lehnte die Regulierung des Schadens mit absurden Begründungen ab. Unser Widerspruch wurde von deutschen Versicherungsbüro so lange verschleppt, bis die Kündigungsfrist genau zwei Tage überschritten war. Wir durften für ein weiteres Jahr eine Versicherung bezahlen, die uns im Schadensfall hängen gelassen hatte und die Versicherungsmakler hatte eine schöne Folge-Provision verdient.

Auch als um die Rückerstattung der gezahlten KFZ-Versicherung ging, mussten wir mehrfach hinterher telefonieren. Am Ende stellte sich heraus, das der Versicherungsmakler für die Rücküberweisung sein Konto angegeben hatte und nicht unseres. Nach einigem Hin und Her bekamen wir dann auch noch ein paar Euro. Da der ausgezahlte Betrag viel zu gering war, forderten wir mehrfach den Bescheid der Versicherung an, den wir bis heute nicht erhalten haben.

Was ich mit der ganzen Geschichte sagen will ist Folgendes. SEIEN SIE EXTREM VORSICHTIG MIT DEN DEUTSCHEN LANDSLEUTEN!!!!

Mein Ratschlag wäre, dass Sie sich jemanden suchen, der Spanisch spricht und Sie mit diesem alle nötigen Wege selbst erledigen. Es ist nicht viel. Sie müssen lediglich zum Einwohnermeldeamt (Ayuntamiento) und zur Polizei um sich anzumelden. Beim Ayuntamiento legen Sie einen gültigen Mietvertrag und Ihren Pass vor. Alles übrige erledigen die Leute dort selbst. Mit dem Schein den Sie dort erhalten fahren Sie zur Polizei , legen dort zwei Passbilder und Ihren Reisepass vor, machen einen kurzen Abstecher zu einer Bank in der Nähe um eine Gebühr zu zahlen und schon sind Sie auf den Kanaren eingebürgert.

Wenn Sie ein Auto benötigen, mieten Sie sich für zwanzig Euro einen Wagen und fahren die spanischen Autohändler in Ihrer Gegend an. Dort sind Sie mit Sicherheit besser aufgehoben, als bei den „netten und hilfsbereiten“ Leuten im Süden der Insel. Ebenso sieht aus wenn Sie sich versichern wollen. Suchen Sie, am besten begleitet von einem Einheimischen, ein Büro der Mapfre oder einer anderen Versicherungsgesellschaft auf und schließen Sie dort alle nötigen Verträge ab. Der Einheimische Helfer ist hier auf jeden Fall nötig, da Deutsche gern mit „Sonderkonditionen“ erfreut werden. Meiden Sie auf jeden Fall deutsche Versicherungen! Die Preisaufschläge zu einer vergleichbaren, spanischen Versicherung betragen in der Regel 30 Prozent und mehr. Bei einem Bekannten von uns waren dies mal eben 600 Euro für ein und denselben Versicherungsvertrag.
Sie sollten also auch bei der letzten, vorgeschlagenen Variante immer sehr aufmerksam und vorsichtig sein. Am besten fahren Sie mit folgenden Grundsätzen.

„Man bekommt was man bezahlt“ und die allgemeine Preisstruktur ist hier ähnlich wie in Deutschland. Wenn Ihnen ein Angebot als zu teuer erscheint, holen Sie ein Gegenangebot einer anderen Agentur ein. Ebenso kann es einen Krankenvollversicherung für 50 Euro im Monat nicht geben. Seien Sie immer misstrauisch, wenn es um Ihr Geld geht. Es warten hier viele darauf es Ihnen abzunehmen.

Auch mit neuen Bekanntschaften sollten Sie sehr vorsichtig sein. Als wir hier ankamen, hatte wir innerhalb sehr kurzer Zeit eine großen Bekanntenkreis aufgebaut. Von diesen Leuten sind nur sehr wenige übrig geblieben. Gerade unter den deutschen Einwohnern auf Gran Canaria müssen Sie damit rechnen, dass extrem viel getratscht und geklatscht wird. Dies kann sich bis zu schlimmen Rufmord steigern. Seien Sie nicht zu vertrauensselig und überlegen Sie sehr genau wem Sie was erzählen. Insbesondere dann, wenn Sie in den Dunstkreis der Internetforen-Subkultur geraten sind. Ich sag es mal so, die Leute die Sie dort treffen sind nicht immer die besten. Auch wenn alles auf den ersten Blick sehr harmonisch und nett verläuft.

Dort werden auch vielfach Falschinformationen verbreitet und dies oftmals von Leuten, die nicht auf Gran Canaria leben. Einer plappert etwas vor und der Rest übernimmt diese Informationen verbreitet diese ungeprüft weiter. Prüfen Sie auf jeden Fall alles genau gegen, was Sie dort hören.

Jetzt sollten Sie aber auch kein ganz schlechtes Bild von Gran Canaria bekommen. Es gibt auch hier einige gute und zuverlässige Leute mit denen man sogar freundschaftliche Beziehungen pflegen kann. Wir haben einige von diesen in unserem direkten Umfeld.

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