Westküste Gran Canarias
Bedingt durch die Topografie der Insel ist der Westen Gran Canarias von den übrigen Teilen der Insel recht isoliert. Die Anfahrt ist recht langwierig, weswegen Touristen den Westen meiden und auch Einheimische den Weg nur auf sich nehmen, wenn sie etwas in dieser Region zu erledigen haben.
Landschaftlich gesehen gehört die Westküste zu den vielleicht spektakulärsten Gegenden der Insel und sind entstehungsgeschichtlich betrachtet auch der älteste Teil Gran Canarias. Hier befindet sich hier die Steilküste Gran Canarias. Sie zählt mit rund 500 Metern Höhe zu den höchsten in Europa. Zum anderen erwarten den Besucher hier ursprüngliche, fast unberührte Naturräume wie der Parque Rural Tamadaba oder einsame Strände wie die Playa de Güigüi.
Das unter Naturschutz stehende Tamadaba-Massiv gilt mit seinen alten Kiefernwäldern als die grüne Lunge Gran Canarias. Hier befinden sich auch einige der schönsten Wanderwege der Insel. Vom Kamm des Berges Altavista aus eröffnen sich wunderbare Aussichten in alle Richtungen. Zur Inselmitte hin überblickt man die Caldera de Tejeda bis hin zum Roque Nublo und dem Pico de las Nieves. Richtung Westen eröffnet sich bei halbwegs klarer Sicht ein Panoramablick über die Westküste und die Kiefernwälder von Tamadaba bis hinüber zur Nachbarinsel Teneriffa mit dem majestätischen Berg Teide.
Ein wahres Highlight ist die Wanderung zum wohl einsamsten, aber auf jeden Fall am meisten abgelegenen Strand der Insel, der Playa de Güigüi. Diese Wanderung sollte nur gut geplant, gut ausgerüstet und bei entsprechend guter Fitness unternommen werden, da es keine Versorgungsmöglichkeiten gibt, sowie der Hin- und Rückweg rund 12 Stunden in Anspruch nehmen. Die Wanderung lohnt sich zudem nur im Sommer, da die Strömung im Winter den schwarzen Sand hinfort trägt um ihn im Sommer wieder anzulanden. Zu beachten sind auch die Tidenzeiten, da bei Flut nur ein kleiner Teil des Strandes zugänglich ist.
Um die Stadt La Aldea herum gibt es auch einige Wanderwege. Die bekanntesten führen in den Kiefernwald des Naturparks in dem zwei endemische Tierarten, eine bis zu 70 cm lange Rieseneidechse und das Rote Rebhuhn, beheimatet sind.