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Ostküste von Gran Canaria

Die Ostküste von Gran Canaria beeindruckt durch eine abwechslungsreiche Landschaft und weitläufige Strände. Da dieser zwischen Las Palmas im Norden und Maspalomas im Süden gelegene Abschnitt vom Massentourismus weitgehend verschont geblieben ist, können Besucher der Insel im Osten einen erholsamen Urlaub inmitten der ursprünglichen Natur erleben. Eine durchgehende Autobahn entlang der Ostküste gibt es zwar nicht, dennoch sind die malerischen Orte und Strände durch die gut gekennzeichneten Abfahrten mit dem Auto oder Bus bequem zu erreichen.

Ostküste Gran Canaria

Ostküste Gran Canarias ©iStockphoto/tamara_kulikova

Nahezu alle Besucher machen mit dem Osten der Insel zuerst Bekanntschaft, da der Flughafen Gran Canarias hier etwa auf halber Strecke zwischen Las Palmas und Maspalomas liegt. Die Autobahn verläuft jedoch entlang des Hinterlandes der Insel und führt durch eine eher unspektakuläre Gegend mit zahlreichen Industriegebieten und landwirtschaftlich genütztem Terrain. Deshalb wird die östliche Küstengegend Gran Canarias von vielen Touristen nicht frequentiert, denn diese halten sich lieber in den lebendigen und in der Hochsaison überlaufenen Ferienorten im Süden auf. Das unattraktive östliche Hinterland täuscht jedoch, denn entlang der Küste reiht sich ein bezauberndes Fischerdorf an das nächste. Dazwischen laden kilometerlange Strände und einige unberührte kleine Buchten dazu ein, entspannte Tage am Meer zu verbringen. Diese werden von vielen Individualtouristen als Ausgangspunkte für ausgedehnte Segeltörns und Tauchgänge genutzt. Sowohl vom südlichen Maspalomas als auch von Las Palmas an der Nordspitze der Insel aus sind die idyllischen Küstenabschnitte, die überwiegend von den Einheimischen besucht werden, innerhalb einer halben Stunde zu erreichen.

Ostküste von Gran Canaria – Die weiten Strände der Gemeinde San Bartolome

Als der eindrucksvollste und weitläufigste Strand von ganz Gran Canaria gilt der Playa del Inglés, der mit einer Länge von über 2700 Metern und einer Breite von fünfzig Metern vor allem wegen seines goldgelben und feinen Sandes begeistert und direkt in das umliegende Dünengebiet übergeht. Die hervorragende Infrastruktur garantiert, dass Urlauber hier jeden Komfort genießen. Entlang der lebendigen Strandpromenade reihen sich Bars, Restaurants, Eisdielen und Pubs aneinander. Ein Sonnenschirmverleih, Duschmöglichkeiten und ein abseits liegender FKK-Bereich runden das vielfältige Angebot ab.

Als erster Hotspot für Badeurlauber auf der Suche nach einem Platz in der unberührten Natur bietet sich der Playa del Cardon in unmittelbarer Nähe zum südöstlichen Küstenort Juan Grande an. Dieser weitläufige, etwas windexponierte Steinstrand erstreckt sich über eineinhalb Kilometer und liegt trotz der guten Erreichbarkeit über die GC-500 etwas abseits. Der Playa Cardon gilt daher wie seine Nachbarstrände am Wochenende als einer der wichtigsten Anziehungspunkte für die Bewohner Gran Canarias, die vereinzelt gerne mit Campingbussen anreisen und in dieser ruhigen, kaum von Touristen frequentierten Gegend entspannende Badetage verbringen. Viele Besucher bauen sich am Playa del Cardon kleine Steinburgen, um auch an windigen Tagen ungestört in der Sonne liegen zu können. Obwohl es hier oft windig ist, eignet sich der Strand wegen des moderaten Wellengangs auch für Familien mit kleinen Kindern hervorragend. Hunde müssen zwar offiziell an der Leine geführt werden, die Besucher, die diesen Strand frequentieren, sind Hundebesitzern gegenüber in der Regel jedoch sehr tolerant. Das Hinterland dieses Küstenabschnitts bietet zudem reichlich Möglichkeiten für ausgedehnte Spaziergänge. An der Südseite dieses Strandes liegen hohe Felsen vor einer frei zugänglichen idyllischen Badebucht. Wer gerne klettert, kann hier bei Ebbe ein gänzlich ungestörtes Badevergnügen genießen.

Gleich nebenan liegt der ebenfalls steinige Playa Corral de Espino, der mit einer Länge von fast eineinhalb Kilometern als einer der beliebtesten Hotspots für Wellenreiter und Surfer gilt. Auch hier herrschen eher windige Badebedingungen, der Wellengang ist ebenfalls moderat. Langläufige Abschnitte mit Palmenhainen bieten an diesem fast zwanzig Meter breiten Strand hervorragende Möglichkeiten, ein windgeschütztes Plätzchen zu finden. Unter der Woche sind die Besucher hier fast gänzlich unter sich. In der direkten Nachbarschaft dieses idyllischen Meereszugangs liegt lediglich die Intercasa Tomatenfabrik, die dem Strand unter Einheimischen den Spitznamen „Ketchup“ einbrachte. Einige wenige private Anwesen im Umland des Playa Corral de Espino, darunter eine kleine Ziegenfarmsorgen ergänzen die für Gran Canaria typische Landschaft.

Das Fischerdorf Castillo del Romeral und sein kleiner Strand

Der Küstenort Castillo del Romeral liegt fernab der großen Touristenhochburgen und gilt mit seinen dreitausend Einwohnern als absoluter Geheimtip für Besucher der Insel, die gerne authentische frische Fischgerichte genießen und die unberührte Atmosphäre des kanarischen Alltagsleben beobachten möchten. Der Name des Fischerdorfes täuscht ein wenig, denn eine Burg sucht man hier vergebens. Vermutungen legen nahe, dass es sich bei diesem Castillo um ein früher hier befindliches Steinhaus gehandelt haben könnte, in dem das Salz der umliegenden Salinen eingelagert wurde. Dieses Gebäude aus dem 17. Jahrhundert soll im Aussehen einer kleinen Festung geglichen und deshalb den Namen Castillo erhalten haben. Dieser idyllische Küstenort besitzt einen eigenen kleinen Hafen, in dem zahlreiche Fischrestaurants den täglich frischen Fang der Fischergemeinde anbieten. Der weitläufige Strand von Castillo del Romeral, der Playa Boca Las Castillas beginnt am Hafenbecken und besteht überwiegend aus Felsen und Kies, während der Ebbe sind jedoch auch einige sandige Abschnitte zu finden. Der Boca Las Castilla ist vor allem am Wochenende für die Einheimischen der Umgebung ein beliebtes Ausflugsziel. Über die lange Promenade gelangt man zu den Meeresschwimmbecken des Fischerdorfes, die durch die umgebenden Mauern ausreichende Liegeflächen zum Sonnen bieten. Ein großer Vorteil des Strandes von Castillo del Romeral ist die ausgezeichnete Infrastruktur. Während die meisten ruhigen Strände der Umgebung keine Gastronomie bieten, können sich Besucher hier in den zahlreichen Bars und Restaurants kulinarisch verwöhnen lassen. Im nahen, in wenigen Gehminuten erreichbaren Ortzentrum befinden sich zudem Supermärkte und Geschäfte, eine Apotheke, Banken und ein Ärztezentrum. Bei schlechten Wetterbedingungen steht ein Sportzentrum mit einem Indoor-Pool und einigen Turnhallen zur Verfügung. Im Herbst verwandelt sich der idyllische Küstenort für eine Woche in ein buntes und lebendiges Treiben, wenn die Einheimischen der ganzen Insel in Castillo del Romeral eintreffen, um gemeinsam das Patronatsfest zu Ehren der Virgen del Carmen und des Erzengels Michael zu feiern. Den gesellschaftlichen Höhepunkt der Feierlichkeiten stellt die Prozession dar, die von der Dorfkirche bis zum Hafen führt, wo die symbolische Einschiffung der heiligen Virgen del Carmen stattfindet.

Ostküste von Gran Canaria – Einkaufsparadies an der Ostküste

Auf dem Weg zu den Naturstränden in der Nähe der kulturell interessanten Städte Telde und Ingenio bietet sich die Möglichkeit, im Zuge eines Zwischenstops die über zweitausend Geschäfte von Vecindario kennenzulernen. Nicht nur das Angebot ist in dieser Kleinstadt im Vergleich zu den touristischen Hochburgen im Süden Gran Canarias wesentlich attraktiver, auch die deutlich günstigeren Preise locken viele Besucher an. Die Shoppingmeile Avenida Canarias zieht sich auf einer Länge von zwei Kilometern durch das Stadtzentrum und beherbergt nicht nur unzählige interessante Boutiquen, sondern auch ein modernes Einkaufszentrum mit Restaurants, Bars, einer Bowlingbahn, einem riesigen Cineplex-Kino, einem Elektrofachhandel und einigen Supermärkten. Der Strand von Vecindario liegt nur drei Kilometer entfernt von der Innenstadt, ist jedoch durch die hauptsächlich steinige Landschaft weniger zum Baden als zum Spazierengehen geeignet. Als eines der Zentren der Landwirtschaft widmete Vecindario der Tomate ein eigenes, im Jahr 2008 eröffnetes Museum, das nicht nur von vielen Touristen besucht wird, sondern auch unter den Einheimischen und Schulkindern sehr beliebt ist.

Die eindrucksvolle Natur der Vulkaninsel

Als eines der besten Tauchgebiete des Archipels gilt die Bucht von Cabrón in der Nähe von Vecindario, die sich am Fuße eines fast zweihundert Meter hohen Vulkans befindet. Das unter strengstem Naturschutz stehende Meeresreservat von El Cabrón bietet fast vierhundert Tierarten einen bunten und unberührten Lebensraum. Mehrere Tauchrouten und Einstiegsstellen, eine über zwanzig Meter tiefe Schlucht, Grotten und Höhlen machen El Cabrón zu einem der berühmtesten Tauchplätze Europas. In dieser Unterwasserlandschaft können begeisterte Taucher und Schnorchler unter anderem Tintenfischen, Rochen, Muränen, Barrakudas und sogar kleinen Haien begegnen. Nicht nur Taucher sind hier unterwegs, das glasklare Wasser in dieser naturbelassenen Bucht ist auch für Schwimmer und Surfer ein beliebter Anziehungspunkt.

Weiter nördlich an der Ostküste, in Richtung Las Palmas liegt in der Gemeinde Ingenio eine Badebucht, in der sich der Strand von El Burrero befindet. Inmitten einer idyllischen Landschaft bietet dieser Strand durch den feinen Sand sowie das kristallklare und flache Wasser mit leichtem Wellengang ideale Badebedingungen für die ganze Familie. Die Bucht ist vor allem im Sommer ein populärer Anziehungspunkt für Windsurfer und Fans des Funboards. Die nahegelegene Strandpromenade beherbergt zudem einige gemütliche Restaurants. Nur etwa eine viertel Stunde mit dem Auto entfernt warten in der Küstenregion in der Nähe der Gemeindehauptstadt Telde malerische Naturstrände und Buchten aus feinstem schwarzem Lavastein auf ihre Entdeckung. Die unberührten Strände des Küstenabschnitts von Telde sind nicht nur für ihre einzigartige Schönheit bekannt, sondern auch mit zahlreichen alten Legenden und Sagen verwoben. Die ursprüngliche Landschaft bietet zudem unzähligen Vogelarten einen wichtigen Lebensraum. Die Strände von Telde mit ihrem schwarzen Sand sind zwar in der Hochsaison gut besucht, jedoch selten wirklich überlaufen. Mit einer Länge von insgesamt zehn Kilometern verfügen der Playa Ojos de Garza, der Playa Tufia, der Playa La Garita und die Strände Salineta und Malenaria über eine gute Infrastruktur für die Badegäste. Die prähispanischen, archäologisch erschlossenen Höhlen El Baladero, Cendro und Tara, die von den Ureinwohnern der Insel in die vulkanischen Felsen gehauen wurden, können im Zuge ausgedehnter Spaziergänge in das Hinterland der Küste besichtigt werden.

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