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Ein Wochenende in Sevilla – Das sollte man gesehen haben

Ein Wochenende in Sevilla ist eine reizvolle Angelegenheit. Die Hauptstadt von Andalusien gehört zu den interessantesten Städten in Spanien und hat eine Vielzahl an interessanten Sehenswürdigkeiten zu bieten, die ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit verdient haben.

Die Altstadt – Willkommen im Labyrinth der engen Gassen

Während eines Aufenthaltes in Sevilla lassen es sich die meisten Touristen nicht nehmen, die Altstadt zu besuchen. Sie zeichnet sich durch mehrere enge Gassen aus, welche die Urlauber an ein Labyrinth erinnern. Sie schließen die malerische Atmosphäre im Stadtviertel Santa Cruz auf Anhieb in ihre Herzen und genießen die wunderschöne Zeit in vollen Zügen. Die Plaza de San Francisco gilt als beliebter Treffpunkt unter den Einheimischen, und die Promenade der Plaza del Duque lädt zu einem ausgedehnten Spaziergang ein. Auf dem Museumsplatz befindet sich eine Bronzestatue des spanischen Malers Bartolomé Esteban Murillo, der im 17. Jahrhundert lebte und einer der wichtigsten Vertreter des Barock in seiner Heimat war. Der Quemadero spielte ebenfalls eine bedeutende Rolle in der Vergangenheit. Auf diesem Platz fanden einst die Autodafés statt. Dabei handelt es sich um die Vollstreckung eines Urteils, welches durch die Inquisition oder durch ein Glaubensgericht in die Wege geleitet wird. Ein Beispiel für diese Art der Vollstreckung ist die Verbrennung eines Ketzers.

Sevilla

Sevilla ©iStockphoto/Stephen Morris

Die Calle de Sierpes ist eine Straße mit einem sehr auffälligen Erscheinungsbild. Sie ist schlangenartig gewunden und somit ein richtiger Blickfang in Sevilla. Keine andere Straße in der Altstadt ist so belebt wie die Calle de Sierpes, die als Symbol für den Alltag in Andalusien steht. Der orientalische Baustil der Häuser in Sevillas Altstadt hat schon zahlreiche Touristen in seinen Bann gezogen. Flachdächer sind sehr typisch für diese Bauart, und kaum ein Haus besitzt mehr als zwei Etagen. Allerdings gibt es auch eine Reihe von Häusern, die im altrömischen Stil errichtet wurden. Sie erinnern die Besucher spontan an Paläste aus der alten Zeit. Fast jedes dieser Häuser verfügt über einen Hof mit wunderschönen Tafeln aus Marmor.

Santa María de la Sede – ein gotisches Prachtstück stellt sich vor

Ein wahres Prachtstück ist die Kathedrale von Sevilla, die unter dem Namen Santa María de la Sede bekannt ist. Dabei handelt es sich um die größte gotische Kirche, die auf dieser Welt existiert. Die wichtigsten Merkmale sind die fünf Schiffe, eine Reihe von Seitenkapellen, bunte Glasmalereien, eine Orgel von außergewöhnlicher Größe sowie mehrere Grabmale von berühmten Personen. Der Erzbischof von Sevilla hat seinen Sitz in diesem Gotteshaus, das 1928 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Im Jahr 1987 erfolgte die Aufnahme in die UNESCO-Liste der Weltkulturerbe. Vor der Errichtung der Kathedrale befand sich die arabische Mezquita Mayor an dieser Stelle. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts kam der Bau des gotischen Meisterwerks in die Gänge und wurde schließlich 1519 abgeschlossen. Kein anderes religiösen Bauwerk auf spanischem Staatsgebiet ist so groß wie die 115 m lange und 76 m breite Kathedrale, die u. a. ein Grabmal zu Ehren des bekannten Seefahrers Christoph Kolumbus beinhaltet. Der Sarg wird von vier Statuen getragen, welche als Symbole für die Königreiche Kastilien, Aragón, León und Navarra stehen.

Giralda – ein Meisterwerk der Architektur

Neben der Kathedrale befindet sich ein Glockenturm, der mit seinem imposanten Erscheinungsbild die Aufmerksamkeit zahlreicher Menschen auf sich zieht. Die Giralda ist ein wahrhaftiges Meisterwerk der Architektur und ist als Wahrzeichen von Sevilla bekannt. Im Mittelalter erfüllte es jedoch eine völlig andere Funktion und diente als Minarett der Hauptmoschee, die letztendlich im 15. Jahrhundert niedergerissen wurde. Nach diversen Umgestaltungen wurde das ehemalige Minarett zum Glockenturm umgebaut. Auf der Spitze des Turms ist eine Statue aus Bronze zu sehen, die auf den Namen Giraldillo getauft wurde. Diese Frauengestalt hält in einer Hand einen Palmenzweig und in der anderen eine Stange mit einer Kriegsflagge. Vermutungen besagen, dass griechische Götterstatuen einen großen Einfluss auf diesen Entwurf hatten. Die Vertreibung der Mauren und die Reconquista des andalusischen Landes spielten eine bedeutende Rolle in der Geschichte Spaniens. Sie sollen für die Inkarnation des Christentums verantwortlich gewesen sein.

Alcázar – Palast der Könige und Vereinigung der Baustile

Der mittelalterliche Königspalast ist ein weiteres Highlight von Sevilla, welches sich bei Touristen großer Beliebtheit erfreut. Er wurde zunächst von den Mauren als Fort errichtet. Dieses Wort bezeichnet eine selbständige Befestigungsanlage, die als Schutz gegen potenzielle Angriffe eingesetzt wurde. Zum ersten Mal wurde der Alcázar zum Palast umgebaut, als die Almohaden die Macht über Andalusien für sich gewinnen konnten. Diese muslimische Berber-Dynastie nannte den Palast Al-Muwarrak. Ab 1364 begann die Errichtung der meisten modernen Anlagen für König Peter I. von Kastilien und León. Der Palast ist ein typisches Beispiel für die Mudéjar-Architektur. Dabei handelt es sich um Bauwerke, die unter der Herrschaft des Christentums entstanden sind und gleichzeitig über islamische Einflüsse verfügen. Im Laufe der Zeit wurde der Alcázar von diversen Herrschern durch Elemente aus weiteren Baustilen erweitert. Die gotischen Merkmale, die unter den Katholiken Karl V. und Philipp II. entstanden sind, stehen im Gegensatz zur klassischen Mudéjar-Architektur.

Archivo General de Indias – Erinnerungen an das spanische Kolonialreich

Menschen mit einem Faible für die spanische Geschichte äußern sich immer wieder positiv über das Archivo General de Indias. In der ehemaligen Börse, die unter der Bezeichnung Casa Lonja de Mercaderes bekannt ist, befindet sich dieses Zentralarchiv mit seinen zahlreichen Erinnerungen an das spanische Kolonialreich. Hier erhalten die Besucher einen interessanten Einblick in die historischen Ereignisse auf den Philippinen und in den amerikanischen Staaten, die Spanisch als offizielle Amtssprache führen. Die Gründung des Archivs erfolgte nach Anweisung von König Karl III. im Jahr 1785. Er bestimmte, dass das Archiv in der Casa Lonja de Mercaderes untergebracht werden sollte. Die Sammlung umfasst eine Vielzahl an Dokumenten aus der Phasen der ersten Konquistadoren bis zum 19. Jahrhundert. Inzwischen hat der Bestand ca. 43.000 Bände. Wer sich ernsthaft für Forschung interessiert und einen gültigen Benutzerausweis sein Eigentum nennt, darf das Archiv betreten. Forscher und Archivare arbeiten inzwischen aus Platzmangel nicht mehr in der Casa Lonja, sondern in den Räumlichkeiten eines anderen Hauses in der unmittelbaren Nähe.

Musik und Tanz – die Wiege des Flamenco

Nicht nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten machen ein gelungenes Wochenende in Sevilla aus. Schließlich handelt es sich bei dieser Stadt um die Wiege des Flamenco. Urlauber sollten die Gelegenheit nutzen und eine musikalische Veranstaltung mit traditioneller Ausrichtung besuchen. Die Tänzerinnen sind in ihren atemberaubenden Kleidern wunderschön anzusehen. Vielleicht ergibt sich auch die Möglichkeit, um die wichtigsten Grundschritte des Flamenco zu lernen und mit den Einheimischen zu tanzen. Gesang und Tanz steht in Andalusien für eine Art der Lebensfreude, die in dieser Region mit Sicherheit vorhanden ist. Außerdem ist es sinnvoll, wenn sich Touristen vor dem Besuch einer Veranstaltung mit den Einflüssen des Flamenco befassen. Auf diese Weise können sie ihr ernsthaftes Interesse an der Musik zeigen. Das wird natürlich positiv aufgenommen und hinterlässt einen ausgezeichneten Eindruck bei den Menschen in Sevilla.

Fazit – Abwechslung sorgt für ein unvergessliches Wochenende

Sevilla ist eine interessante Stadt, die mit einer Vielzahl an Überraschungen die Herzen der Menschen erobert. Das breite Angebot an Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten sorgt dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Meistens haben Touristen die Qual der Wahl und können sich nur schwer auf bestimmte Unternehmungen festlegen, weil ein Wochenende schnell vergeht. Eine längere Städtereise von vier oder fünf Tagen ist die richtige Entscheidung für alle, die sämtliche Highlights von Sevilla entdecken und nichts verpassen möchten.

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