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Granada

Granada – Hauptstadt der Provinz Granada – liegt im Süden Spaniens in der Region Andalusien am Fuße der Sierra Nevada auf einer Höhe von 670 über NN. Sie gilt als eine der meist besuchten Städte der Welt, was unter anderem an den außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten liegt, auf die später noch näher eingegangen wird. 245.000 Menschen bewohnen derzeit die Stadt, wobei ihr die circa 60.000 Studenten einen sehr jugendlichen Flair verleihen. Die hauptsächlichen Einnahmequellen liegen im landwirtschaftlichen Sektor und zum etwas größeren Teil im Tourismus. Die herausragenden Besonderheiten dieser Stadt liegen in ihrer historischen Vergangenheit.

Granada

Granada ©iStockphoto/Perszing1982

Geschichte von Granada

Bereits im Jahr 500 v. Chr. wurde Granada erstmals als „Iliberra“ erwähnt, welches hauptsächlich unter phönizischer und iberischer Herrschaft stand. Durch die geschützte Lage zwischen den Bergen und dem äußerst fruchtbaren Boden wurde Iliberra schon bald eine besonders begehrte aber auch umkämpfte Region.

Zu Zeiten des heiligen römischen Reiches und unter Besiedelung der Römer wurde der Name in „Iliberis“ lateinisiert. Später, nach dem Zerfall des römischen Reiches, stand Granada zuerst einige Jahrzehnte unter der Herrschaft der nordafrikanischen Vandalen und später noch einige Zeit unter oströmischer Regentschaft. Der arabische Einfluss, der der Stadt heute noch deutlich anzumerken ist, erklärt sich aber in der Besetzung durch die Mauren im Jahr 711 n. Chr. Damals erhielt Granada auch die Grundform des heutigen Namens und wurde von den Mauren als Qal’at Granata bezeichnet. Über die Jahrhunderte hinweg wurde die Stadt von verschiedenen arabischen Regenten beherrscht bis sie im Jahre 1492 durch Kapitulation der Mauren an die katholischen Könige zurückgegeben wurde und damit wieder unter Regentschaft der katholischen, iberischen Halbinsel fiel.

1499 kam es auf Anweisung von Erzbischof Jiménez de Cisneros von Toledo zur Errichtung eines großen Scheiterhaufens in der Stadtmitte, auf dem alle Hinweise auf die maurische Vergangenheit verbrannt werden sollte (es handelte sich dabei hauptsächlich um Bücher aus den Bereichen der Wissenschaften und Geschichte). Ebenso fielen viele Nichtchristen der zwar nur eintätigen aber besonders grausamen Verfolgung durch die katholische Kirche zum Opfer. Besonders das damalige jüdische Viertel der Stadt wurde fast komplett ausgelöscht.

Aufgrund dieser bewegten Geschichte und der blutigen Kämpfe um die Stadt hat sich heute eine multikulturelle Bewohnerschaft gebildet, die in gegenseitiger Toleranz vielen verschiedenen Religionsformen angehören.

Sehenswürdigkeiten

Die mit Sicherheit herausragendste und meistbesuchteste Sehenswürdigkeit Granadas ist die Alhambra, die 1984 zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Sie ist eine eigene ummauerte Anlage innerhalb Granadas auf einem Hügel, die als Inbegriff der arabischen Kunst gilt und während der arabischen Herrschaft errichtet und erweitert wurde. Diese sogenannte „innere Stadt“ beherbergte früher neben den hochgestellten Gesellschaftsschichten wie Adel, Kaufleuten und geachteten Handwerkern auch den eigentlichen Herrscher der Stadt in einer eigenen, extra abgesicherten Zitadelle. Die Fläche dieser burgähnlichen Anlage umfasst circa 13 Hektar.

Die Alhambra besteht aus der bereits erwähnten Zitadelle, den Gärten der Generalife und den Paläste der Nasriden, die unregelmäßig angeordnet und über Innenhöfe miteinander verbunden sind. Unter der katholischen Herrschaft entstand dann der Palast von Carlos V. und Kirche Iglesia de Santa María. Durch den Bau wurden große Teile der alten Paläste und der Moschee zerstört, was zu damaliger Zeit durchaus auch so beabsichtigt war.

Da die Alhambra eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Welt ist und die Besichtigung auf täglich maximal 7.700 Besucher beschränkt ist empfiehlt sich vor einem geplanten Besuch Die Reservierung von Eintrisskarten. Dies kann über das Internet erfolgen, aber auch Hotels und Pensionen sind dabei gerne behilflich. Neben der Alhambra bietet Granada aber noch eine Vielzahl weiterer bedeutsamer Bauten, die sowohl dem maurischen Baustil als auch der Gotik und der Renaissance zuzuordnen sind.

Hierzu zählen unter anderem die Kathedrale im Zentrum der Stadt mit der angrenzender Capilla real, der königlichen Kapelle, die die Grabmähler der Könige Isabella und Ferdinand sowie Johanna der Wahnsinnigen und Ferdinand des Schönen beherbergt. Zurück in die arabische Vergangenheit wird der Besucher auf dem alten arabischen Seidenmarkt versetzt, wobei dort heutzutage vermehrt Souvenirs und weniger Seide gehandelt wird. Dennoch fühlt man sich beim Besuch ein die Welt des Orients versetzt.

Der Stadtteil El Albaicín, der gegenüber der Alhambra liegt besticht durch eine vielzahl historischer Denkmäler und Kirchen, außerdem lohnt hier ein Besuch des archöologischen Museums. Liebhaber moderner Wissenschaften ist besonders ein Besuch der Sternwarte und der wissenschaftlichens Museums der Stadt ans Herz zu legen. Neben – wie eben erwähnt – zahlreichen kulturellen Sehenswürdigkeiten bietet Granada aber noch weitere Attraktionen. Durch die vielen Studenten, die in der Stadt leben, findet fast jeden Tag irgendwo ein Fest statt, dessen Besuch sich lohnt. Auch die kulinarischen Genüsse sollten bei einem Besuch nicht zu kurz kommen. Neben den typisch spanischen Genüssen findet sich eine reichhaltige Auswahl an Speisen, deren deutlich arabischer Einschlag eine Besonderheit in ganz Spanien darstellt. Verkosten sollten Sie auch die in naher Umgebung erzeugten Weine, die als die Besten ganz Spaniens gelten.

Typische touristische Souveniers aus der Region Granada sind aus Keramik, Silber und Holz erstellte Kunstwerke, die vor allem auf den zahlreichen Märkten äußerst preisgünstig angeboten werden. Besonders lohnenswert ist auch ein Besuch der arabischen Bäder, die besonders Wellnessliebhaber gerne aufsuchen und zu schätzen wissen. In traumhafter arabischer Kulisse werden hier Massagen, Bäder und weitere Wellnessanwendungen angeboten, die selbst in arabischen Ländern nicht eindrucksvoller sein könnten. Erwähnt sei auch das Nahe bei Granada gelegene Dorf Sacramonte als Ausflugsziel, wo die bekannten Höhlenwohnungen der Zigeuner zu bestaunen sind. Diese sind heute noch bewohnt und zu besichtigen und bieten teilweise ungeahnten Luxus.

Klima und beste Reisezeit

Als beste Reisezeit, um die vielen Sehenswürdigkeiten zu bestaunen, eignen sich die Monate März bis Juni und September bis November. In den Sommermonaten werden Besichtigungstouren durch die extremen Temperaturen von 40 ° C und mehr und die trockene Hitze schnell beschwerlich. Die Einwohner verbringen diese Zeit meist am nahen Mittelmeer, wo die Hitze durch die beständige Brise leichter zu ertragen ist.

Aber auch die Monate November bis Februar können für Wintersportler in dieser Region besonders reizvoll sein. Die nahe gelegene Sierra Nevada bieten zahlreiche Attraktionen und gilt in dieser Zeit als absolut schneesicher. Granada bietet sich damit als ideales Urlaubsziel für einen aktiven und abwechslungsreichen Urlaub zu allen Jahreszeiten und für alle Interessensgebiete an. Das nahe Mittelmeer lädt zu einem Badeausflug ein und im Winter können Wintersportler ihr Können in der Sierra Nevada unter Beweis stellen. Durch die hervorragende Infrastruktur – Granada bietet neben einem modernen Bahnhof auch einen Flughafen – ist die Stadt aus allen Richtungen bequem und schnell zu erreichen und damit jederzeit eine Reise wert; eine Reise aus Spanien in die arabische Vergangenheit und wieder zurück!

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