Der Norden Gran Canarias
Fast unablässig trägt der Nordostpassat Wolken heran, dies beschert dem Norden Gran Canarias ein feuchtes Klima welches eine üppige Vegetation gedeihen lässt. Blühende Wiesen Obstgärten und Kleeauen erinnern eher an das bayrische Voralpenland als an eine Sonneninsel. Weite Teile des Nordens werden aufgrund der dafür hervorragenden klimatischen Verhältnisse für die Landwirtschaft genutzt.
Da die Nordküste über nur wenig attraktive Bademöglichkeiten verfügt und auch die Anzahl der Sonnenstunden ganze 800 Stunden im Jahr niedriger ist, als im Süden, hat der Tourismus hier niemals Fuß gefasst. Deswegen findet der Besucher hier immer noch unverbrauchte Naturlandschaften und typisches kanarisches Alltagsleben.
Einige der wichtigsten Naturreservate der Insel sind hier zu finden. In der Nähe von Moya und Firgas sind auch noch Überreste der ursprünglich den gesamten Inselnorden bedeckenden Lorbeerwälder erhalten geblieben; diesen verwunschen wirkenden Hainen, welche auch noch heute Heimat für eine große Anzahl seltener, teils endemischer Pflanzenarten ist. Während in Küstennähe die weiten Bananenplantagen das Bild der Region bestimmen, ist das Gesicht der Höhenlagen von grünen Bergrücken und tiefen zerklüfteten Schluchten geprägt. Das gemäßigte Klima macht den Norden zu einem idealen Wandergebiet und bietet besonders im Sommer, wo es auf den Wegen in Süden oder der Inselmitte schon recht heiß werden kann, eine Alternative dar.
Die Wanderungen durch diesen Teil der Insel führen einen immer wieder vorbei an abgeschiedenen Weilern, deren freundliche Einwohner immer noch in der bäuerlichen Tradition der Insel verwurzelt sind.
Der Wallfahrtsort Teror gilt als eine der schönsten Städte Gran Canarias. Zu ihm führen zahlreiche landschaftlich reizvolle Pilgerpfade von unterschiedlicher Länge, auf denen man selten einen Menschen trifft. Ausnahme bilden die Tage um die Fiesta de Virgen del Pino, dem wichtigsten religiösen Ereignis der kanarischen Inseln, an denen tausende Pilger die Wege nutzen.
Bei der Planung einer Wanderung sollte beachtet werden, dass man nicht unbedingt von dem Wetter im Süden auf das im Norden schließen kann. So ist es nicht ungewöhnlich, es im Norden regnet, während im Süden der Insel der Himmel wolkenlos ist. In der Regel ist auch mit einigen Grad kühleren Temperaturen zu rechnen.