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Sehenswürdigkeiten auf Mallorca

Die größte Baleareninsel bietet ihren Millionen Besuchern weit mehr als 550 Kilometer Küste, Badeferien und Golf. Mallorcas landschaftliche Reize und der kulturelle Reichtum der Insel sind lohnende Ausflugsziele zu allen Jahreszeiten.

Mediterranes Juwel: Inselhauptstadt Palma de Mallorca

Rund 400.000 Einwohner – mehr als die Hälfte aller Mallorquiner – zählt die schöne Metropole an der weiten Bucht von Palma, eine von Tradition geprägte und gleichzeitig moderne Großstadt mit unzähligen gastronomischen Angeboten, buntem Nachtleben und attraktiven Möglichkeiten zum Shoppen.

Die mächtige, überwiegend aus Sandstein gebaute gotische Kathedrale Sa Seu dominiert das Stadtbild. Der Bau des viel besuchten Gotteshauses begann im 13. Jahrhundert, fertiggestellt wurde er im Jahr 1601. Bei Dunkelheit erstrahlt das Wahrzeichen Palmas in wunderschöner Beleuchtung. Eine Besichtigung empfiehlt sich am Vormittag, weil der Einfall der Sonnenstrahlen dann die Farben der kunstvollen Rosettenfenster auf die 14 Säulen des 44 Meter hohen Innenraumes zaubert.

Gleich nebenan befindet sich der Almudaina-Palast, der Sommersitz des spanischen Könighauses, einst der Alcázar der maurischen Herrscher auf der Insel. Vor der Kathedrale und dem Palast warten die Pferdekutscher, die eine Rundfahrt durch die Altstadt Palmas mit ihren verwinkelten Gassen, zahlreichen Treppen und Plätzen wie der zentralen Plaça Major anbieten. Inmitten der mittelalterlichen Kulisse steht das einzige erhaltene Bauwerk aus Mallorcas maurischer Epoche, die Arabischen Bäder (Banys Arabs) aus dem 10. Jahrhundert.

Westlich der Altstadt können an Architektur Interessierte im Viertel Son Españolet das Spanische Dorf (Pueblo Español) besuchen und einen Bummel durch die Baukunst vergangener Zeiten und der Gegenwart unternehmen. Paläste, Kirchen und andere Bauwerke aus ganz Spanien wurden hier in verkleinertem Format nachgebaut.

Am späten Nachmittag lässt sich vom Castell de Bellver ein fantastischer Panoramablick über die Stadt und die 20 Kilometer lange Badia de Palma genießen. Die um 13. Jahrhundert erbaute, kreisrunde Schutzburg liegt rund 112 Meter oberhalb der Stadt in einer bewaldeten Hügellandschaft. Heute beherbergt sie das geschichtliche Museum (Museu d´História de la Ciutat).

Kunstliebhaber versäumen es nicht, das Miró-Museum im Vorort Cala Major zu besuchen. Der berühmte katalanische Maler Joan Miró lebte seit 1956 auf Mallorca, wo er 1983 starb. Zwei Jahre zuvor entstand die Stiftung Fundació Pilar i Joan Miró a Mallorca mit einem modernen Museumsbau und vier Werkstätten innerhalb einer sehenswerten Anlage.

Eine weitere Sehenswürdigkeit in Palma ist die gotische ehemalige Seehandelsbörse Llotja dels Mercaders unterhalb des Almudaina-Palastes. Hier beginnt das abwechslungsreiche Hafengebiet. Der Paseo Maritimo, die Prachtstraße der Inselmetropole, bietet von allem etwas: Auslauf für Spaziergänger und Jogger, Cafés, Restaurants, Bars und Diskotheken, Marinas mit prachtvollen Motor- und Segelyachten, schattige Plätze und den Fischereihafen, von wo aus der Blick auf Sa Seu besonders imposant ist. Ganz am Ende der Uferstraße liegen der Hafenbahnhof sowie der Passagierhafen für Kreuzfahrtschiffe, Fähren nach Ibiza, Menorca und zum spanischen Festland.

Mallorca

Mallorca ©iStockphoto/Matthew Dixon

Mallorcas touristischer Südwesten

Von Portals Nous, einem Badeort mit großem Yachthafen, im Westen bis zum östlich der Platja de Palma liegenden S’Arenal mit dem berühmt-berüchtigten „Ballermann“ ist die direkte Umgebung Palmas eine Hochburg des Pauschaltourismus. Ein Touristenmagnet: das Palma Aquarium nahe der Ausfahrt „Platja de Palma“, das zugleich einen Freizeitpark für Familienausflüge bietet. Hier baden Besucher mit Haien und tanken auf einem riesigen Dachgarten Dschungel-Atmosphäre.

Am westlichen südlichen Zipfel der Insel liegt das Naturschutzgebiet Ses Salinas mit weiten Dünen und Salzgewinnungsanlagen. Es Trenc, der wohl schönste Strand Mallorcas, ist in der Hochsaison mehr als gut gefüllt, zu anderen Jahreszeiten ein Traumstrand für Spaziergänge und Sonnenbäder am türkisblauen Meer.

An der Straße zwischen Ses Salinas und der Stadt Santanyi bietet der botanische Garten Botanicacuts ein 15 ha großes Areal, auf dem über 12.000 Kakteenarten wachsen. Im Wüstengarten stehen 400 davon im Mai in Blüte. Es gibt zudem einen Feuchtgarten, künstliche Seen sowie viele einheimische Mandel-, Oliven-, Eukalyptus- und Johannisbrotbäume.

Der begehrte mallorquinische Osten

Zwischen Port de Pollença im Norden und Cala Figuera im Süden liegen viele bekannte Urlaubsorte wie Alcúdia, Can Picafort, Cala Ratjada, Cala Millor, Porto Cristo, Portocolom und Cala d’Or. Sehenswert sind die Coves del Drac, die Drachenhöhlen unweit des Hafens von Porto Cristo mit einem der größten unterirdischen Seen in Europa. Dieser wurde nach dem Entdecker der Tropfsteinhöhle Lago Martel getauft und ist 177 Meter lang und 40 Meter breit. Die Besucher können sich über den See rudern lassen und lernen die durch steile Treppen miteinander verbundenen Grotten mit so poetischen Namen wie „Schwarze Höhle“, „Sultansbad“, „Bad der Diana“ und „Fegefeuer“ kennen.

Großen Anklang finden ebenfalls die Coves d’Artá, eine Tropfsteinhöhle direkt am Meer, etwa 13 km entfernt von Artá. Das Höhlensystem, in dem konstant 18°C herrschen, ist rund 400 Meter lang. Geführt werden die Besucher durch den „Fahnensaal“ (Sala de las Banderas) bis in den Salon de la Reina de las Columnas – hier steht die 22 Meter hohe „Königin der Säulen“.

Für naturverbundene Urlauber empfiehlt sich ein Besuch im Naturpark L’Albufera. Dieses Feuchtgebiet eines verlandeten Sees liegt an der Badia d’Alcúdia. Es wird kein Eintritt verlangt, aber eine Anmeldung an der Rezeption ist erforderlich. Dort erfahren die Gäste die Regeln, die im Park gelten, sowie nützliche Tipps für die Beobachtung von Pflanzen und Tieren. Vier markierte Wege sind für Fußgänger und Radfahrer vorhanden, außerdem sieben Punkte, von denen aus sich zumindest einige von über 200 Vogelarten beobachten lassen.

Zwei spektakuläre Sehenswürdigkeiten, die kein Mallorca-Besucher versäumen sollte, liegen im äußersten Nordosten der Insel: das Cap Formentor und die Schlucht des Torrent Pareis. 15 Kilometer ragt die Halbinsel Formentor ins Mittelmeer. Die Fahrt zum Cap mit dem Leuchtturm bietet fantastische Ausblicke und Fotomotive. Noch abenteuerlicher verläuft die Fahrt über die 14 Kilometer lange Serpentinenstraße hinunter nach Sa Calobra, wobei 800 Höhenmeter überwunden werden. In dem kleinen (sehr touristischen) Ort mündet der Torrent Pareis ins Meer. Dort gibt es eine winzige Badebucht. Von Port de Sóller fahren auch Boote nach Sa Calobra.

Der malerische Westen und Nordwesten Mallorcas

Die Serra de Tramuntana, ein 90 Kilometer langer Gebirgszug, prägt die gesamte Region, in der Mountainbiker und Wanderer zahlreiche Herausforderungen finden. Der höchste Berg mit 1.445 Metern ist der Puig Major. Ein wirklich empfehlenswerter Ausflug über eine der Traumstraßen der mediterranen Welt beginnt im Westen im schicken Badeort Andratx bis in das belebte Seebad Port de Pollença. Die Tour führt die Steilküste entlang und durch das Gebirge, vorbei an den Stauseen Cúber und Gorg Blau. Unterwegs gibt es viel zu sehen, beispielsweise den schönen Bergort Valldemossa. In der Kartause aus dem 14. Jahrhundert verbrachten der Komponist Frédéric Chopin und seine Geliebte George Sand den Winter 1838/39. Auch ein Halt im Künstlerdorf Deià oder ein Abstecher in das Bergdorf Fornalutx mit seiner malerischen Architektur lohnen sich.

Wer mehr Zeit mitbringt, kann in der Tramuntana viel unternehmen. Sehr interessant ist ein Besuch im Herrenhaus Son Marroig, das einst Ludwig Salvator von Österreich und Habsburg bewohnte. Der Forscher, Schriftsteller und Umweltschützer kam 1867 erstmalig nach Mallorca. Salvator besitzt bis heute hohes Ansehen auf der Insel, die er 1914 verlassen musste. Das Herrenhaus zwischen Valldemossa und Deià ist ein uriges kleines Museum, der Garten mit dem weißen Pavillon hoch über dem Meer eine Augenweide. Von hier verläuft ein toller Wanderweg, der nur gegen Eintrittsgeld benutzt werden darf, hinunter zum Lochfelsen Na Foradada,

Ein Ausflug, der auch Kindern Spaß macht, führt zum Landgut La Granja nahe Esporles. In dem „lebendigen Museum“ können feine Salons besichtigt werden, aber auch Werkstätten wie eine Schmiede oder eine Weberei. Zweimal pro Woche können Besucher den Handwerkern zusehen und werden mit Musik und Volkstänzen unterhalten. Der 20.000 Quadratmeter große Garten verfügt über einen Bestand alter Bäume, Teiche und Fontänen. Außerdem gibt es viele Tiere wie Fasane, Kaninchen, mallorquinische Ziegen und schwarze Mallorcaschweine.

Einen Ort der Ruhe bieten die Jardines d’Alfabia, die vor dem Tunnel von Sóller liegen. Der traumhaft schöne Garten, der von arabischen Gartenplanern angelegt wurde, befindet sich seit 700 Jahren im Familienbesitz. Die Villa des Landgutes kann ebenfalls besichtigt werden. In dem mit einem speziellen Kanalsystem bewässerten Garten bezaubern die subtropische Vegetation, die erholsamen schattigen Plätze und die plätschernden Brunnen.

Sa Dragonera, die kleine im Westen liegende Insel, besitzt seit 1995 den Status eines Naturschutzparks. Sie ist unbebaut und gilt als Eldorado für Vogelbeobachter. Per Boot ist Sa Dragonera von Port Andratx oder Sant Elm schnell erreicht und bei einer Länge von drei Kilometern und einer Breite von 500 Metern gut zu bewältigen.

Treffpunkt in der quirligen Kleinstadt Sóller ist der schöne Marktplatz vor der Kirche Sant Bartomeu mit einer Fassade im Stil des katalanischen „Modernisme“. Als Attraktion bietet Sóller den „Roten Blitz“, eine Schmalspurbahn aus dem Jahr 1912. Dieser nostalgische Zug verkehrt täglich mehrmals zwischen Sóller und Palma. Die 27 Kilometer lange Tour durchs Gebirge ist ein Erlebnis, denn der Zug überquert den über 50 Meter langen Viadukt Cinc Ponts und durchfährt 13 Tunnel. Auch die Fahrt mit der hölzernen Eisenbahn zwischen Sóller und seinem Hafen Port de Sóller ist ein beliebtes Vergnügen. Der Fischer- und Urlaubsort an der kreisrunden Bucht bietet sich für einen Strandtag an.

Zu den Highlights der Ausflüge im Nordwesten gehören das Castell de Alaró und das Sanctuari de Lluc. Für beides sollten sich die Urlauber Zeit nehmen, denn sie können unvergessliche Eindrücke gewinnen. 822 Meter hoch ist der Puig d’Alaró, auf dem die Ruine des Kastells liegt. Von hier oben reicht der Blick bei klarer Sicht bis nach Palma. Eine knappe Stunde dauert der steile Aufstieg, aber die Anstrengung lohnt sich. Auf dem Gipfel gibt es kleines Lokal, um sich zu stärken.

Mallorca bedeutendste Wallfahrtsstätte ist das Kloster Lluc, landschaftlich wunderbar eingebettet in die Tramuntana auf einer Höhe von 525 Metern. Hier steht die Statue der Schwarzen Madonna, die die Mallorquiner als Schutzheilige ihrer Insel verehren. Der im 17. Jahrhundert erbaute Gebäudekomplex gilt als spirituelles Zentrum – Anfang August findet alljährlich die Wallfahrt der Gläubigen von Palma nach Lluc statt.

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